Die Lücken des Krieges - Der Domhof
Domhof 4a, 4b, 7a, 7b, 7c - fünf Adressen in denen sieben Männer wohnen, die im Krieg sterben, darunter drei Brüder. Ähnlich sieht es in vielen Straßen Osnabrücks aus. Die Toten hinterlassen Lücken – in der Familie, am Arbeitsplatz und bei ihren Freund:innen. Hinter den Fassaden verbergen sich die Schicksale von Witwen, Halbwaisen und Eltern, die ihre Kinder verlieren.
15.000 Männer ziehen in den Krieg, beinahe 20 Prozent der damaligen Osnabrücker Bevölkerung. Fast alle Menschen in der Stadt müssen um das Leben eines Angehörigen fürchten. 2.200 Soldaten aus Osnabrück verlieren im Ersten Weltkrieg ihr Leben, mehr als 2.000 Familien sind betroffen, nahezu die Hälfte der Osnabrücker betrauert einen toten Angehörigen, Freund oder Kollegen. Einige Familien verlieren drei oder vier Mitglieder.
Fast 4.000 Osnabrücker kehren als „Krüppel“ aus dem Krieg zurück. Sie können nicht mehr arbeiten, sondern leben von winzigen Renten, manche müssen betteln.