Revolution und Kriegsende in Osnabrück - Der Neumarkt II
19. und 20. Februar 1919
Ein Hungeraufstand erschüttert die Stadt. Tausende Arbeiter und Soldaten demonstrieren für eine bessere Lebensmittelversorgung. Im Rathaus erzwingen sie eine Erhöhung der Rationen, dann ziehen sie auf den Neumarkt. Sie stürmen das Gerichtsgebäude und befreien mehrere Gefangene.
Am nächsten Tag versammeln sich wieder Menschen auf dem Neumarkt. Diesmal ist das Militär vorbereitet: Soldaten schützen das Gericht mit Maschinengewehren. Eine wilde Schießerei beginnt, es gibt Verletzte. Erst als Mitglieder des Stadtrates eine Untersuchung zusagen, zerstreut sich die Menge.
Die erste Phase der Revolution im November 1918 hingegen verlief in Osnabrück gewaltlos und unspektakulär. Der neue Arbeiter- und Soldatenrat sorgte sich vor allem um Ruhe und Ordnung, die wirkliche Macht bleibt aber in den Händen des Osnabrücker Bürgertums. Die Lebensumstände der Osnabrücker verbessern sich nicht. Hunger und Not bleiben für die nächsten Jahre allgegenwärtig.