Die Herkunftsländer der Bewohner:innen

Das obige Diagramm zeigt die Anzahl der jeweils zu Beginn eines Monats in der Unterkunft in der Weidenstraße 15 wohnhaften Personen, differenziert nach Herkunftsland. Im Tortendiagramm rechts werden die Herkunftsländer aller je in der Weidenstraße 15 sesshaften Migrant:innen dargestellt.

Über den gesamten Zeitraum stellten Migrant:innen mit spanischer Staatsangehörigkeit die Mehrheit der Bewohner:innen dar (90,9 %). Auch die drei in der Sammelunterkunft wohnenden Ehepaare besaßen die spanische Staatsangehörigkeit.
Anhand der Datierungen der Zuzüge lässt sich feststellen, dass ca. ein Jahr nach dem zwischen Deutschland und Spanien geschlossenen Anwerbeabkommen im Jahr 1960 die ersten spanischen Arbeitsmigranten in die Unterkunft in der Weidenstraße 15 zogen. Im Jahr 1964 erreichte die Bewohnerzahl mit ca. 750 Personen ihren höchsten Wert. Zu der Zeit waren insgesamt nahezu 1.200 spanische Migrant:innen bei der Firma Karmann tätig.¹ 

Erst zehn Jahre später, im Jahr 1970, zog eine signifikant große Zahl an Migranten mit portugiesischer Staatsangehörigkeit zu und blieb bis 1974 die zweitgrößte Gruppe in der Unterkunft. In dem Jahr zogen zum ersten Mal türkische Staatsangehörige in das Wohnheim ein. Lange blieben sie allerdings nicht in der Unterkunft, da bis Ende 1975, Anfang 1976 alle Arbeiter ausgezogen waren.