Die Entstehung eines Wohngebiets (1978 bis 1996)

Im Gegensatz zum Gelände von Kromschröder blieb das daneben liegende Karmann-Gelände nicht erhalten: 1977 wurde der Standort zunächst für eine etwaige Nutzung durch den Lebensmittelmarkt Klaas und Kock diskutiert, da eine direkte Angliederung an das Wohnheim auf dem ehemaligen Kromschröder-Gelände aus verkehrstechnischen Gründen nicht möglich war. Allerdings gestaltete sich die Umsetzung dieses Vorhabens als schwierig, da Karmann Teile des Grundstücks für einen längeren Zeitraum an einen Großhandelsmarkt vermietet hatte.¹ Die Vermietung lässt sich ebenfalls an den Einträgen in den Adressbüchern der Stadt Osnabrück nachweisen.

Neue Wohnbebauung auf dem ehemaligen Gewerbegebiet zwischen Jahn- und Weidenstraße. (Quelle: Hohn, Stefanie; Wortmann, Rolf: Urbanes Wohnen Jahnplatz. Osnabrück 2004, S. 41)

Im 1968/69 erschienenen Adressverzeichnis wurde die Wilhelm Karmann GmbH als Eigentümerin unter der Weidenstraße 15 verzeichnet. Ein zusätzlicher Eintrag führte eine Lebensmittelgroßhandlung, die SB-Zentrale Osnabrück, als Mieterin unter dieser Adresse auf. Dieser Vermerk blieb in den nächsten Jahren (mindestens bis 1975) bestehen.² 1978 entwickelte sich eine erste Idee, das Gelände zwischen der Weiden- und Jahnstraße neu zu bebauen. Anfang der 1980er Jahre wurde mit dem Abriss einiger alter Gebäude begonnen. Bis zum Baubeginn dauerte es jedoch noch einige Zeit. Erst 1992 wurde der Bebauungsplan rechtskräftig. Es wurde beschlossen, auf der ehemaligen Gewerbefläche Miet- und Eigentumswohnungen zu errichten. Begonnen wurde der Wohnungsbau schließlich in der Mitte des Jahres 1995. Bereits ein Jahr später konnte der Einzug erfolgen.³